FC Norden e.V. Historie

-gegründet 04.08.1945-

FC Norden gegen FC Bayern München

Neben den vielen Erfolgen, die der FC, sowohl bei den Handballern, als auch bei den Fußballern, unter der Ägide des leider in den vergangenen Tagen plötzlich verstorbenen Klaus Otto Ortmann feiern durften, bleibt ein Höhepunkt am Nikolaustag 1987 in besonderer Erinnerung an die Amtszeit des ehemaligen 1. Vorsitzenden. Der FC Bayern München gastierte mit einem Staraufgebot auf dem damaligen Jahnplatz.

Rund 4.000 Zuschauer kamen bereits um 11:30 Uhr zum Platz, um den heutigen Rekordmeister zu sehen, der in Norden einen Zwischenstopp einlegte, nachdem am Vortag das Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV (Endstand 2:2) stattgefunden hatte. Namhafte Spieler wie der belgische Nationaltorhüter Jean-Marie Pfaff, für den später Raimond Aumann eingewechselt wurde, Klaus Augenthaler ( 2. Halbzeit Norbert Nachtweih), Armin Eck, Norbert Eder, Lars Lunde (später Hansi Pflügler), der Waliser Marc Hughes, “Wigerl” Kögel, Uwe Tschiskale und der junge Lothar Matthäus (2. Hz Roland Wohlfahrt) und “Die Kobra” Jürgen Wegmann gehörten zum Aufgebot gegen den Landesligisten FC Norden, für die es vor dem Spiel einen “Ostfriesengruß” eines seinerzeit namhaften Norder Spirituosen- und Teeherstellers gab.

Aber auch neben dem Platz war einiges los, gehörten doch Andy Brehme oder Michael Rummenigge zu den Spielern, die auf der Bank Platz nahmen, ebenso wie Trainer Jupp Heynkes, Manager Uli Hoeneß oder der Mannschaftsarzt und gebürtige Ostfriese Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der vor dem Spiel noch seine Eltern, die aus dem benachbarten Leerhafe angereist waren, begrüßen konnte. Dieses Ereignis nach Norden zu holen war das Verdienst des Vorsitzenden und Sparkassendirektors Klaus Ortmann, dem es gemeinsam mit Sponsoren gelungen war, die notwendigen 50.000 DM für das Starensemble aufzubringen. 

Es war vermutlich den Nachwehen des Geburtstages von Jean-Marie Pfaff am Vorabend geschuldet, dass der FC durch seinen wieselflinken Stürmer Uwe Vogt nach 11 Minuten in Führung gehen konnte. Eine kleine Sensation lag in der Luft, sehr zur Freude des rappelvollen Jahnstadions.

Zumindest lagen die Mannen von FC-Trainer Fokko Saathof zur Halbzeit “nur” 2:1 gegen den haushohen Favoriten zurück, nachdem Hughes mit einem Doppelpack den Rückstand wettmachte. Eine heftige Kabinenpredigt von TR Heynkes folgte und auch Manager Hoeneß schritt ein und bemerkte, dass das Publikum schließlich etwas verlangen könnte für sein Geld und man das Spiel ja nicht auf die leichte Schulter nehmen solle! Hiernach erhöhte der FC Bayern dann die Schlagzahl. Wegmann, erneut Hughes, Pflügler, Eck und zweimal Wohlfahrt sorgten dann für den Endstand von 8:1 für die Vertreter aus Süddeutschland. Der souverän leitende Schiedsrichter Herbold aus Wilhelmshaven zog sich nur einmal den Unmut von Lothar Matthäus zu, als er statt auf Strafstoß für indirekten Freistoß entschied, der dann folgenlos blieb.

Sympathisch war das Auftreten der Bundesligisten dennoch. So ließ sich Jean-Marie Pfaff vor dem Spiel auch von den Balljungen warmschießen und nach dem Spiel wurden die vielen Autogrammwünsche geduldig erfüllt. Jupp Heynkes und Uli Hoeneß standen der lokalen Presse und einem eigens gecharterten Moderatoren, der das Spiel filmte und kommentierte, Rede und Antwort. Lobend erwähnt wurden auch die halben Hähnchen und Bratwürste des damaligen Imbisstandes – die besonders bei den deutlich verkaterten Bayernspielern (ohne hier Namen zu nennen) reißenden Absatz fanden.

Für die Landesligisten vom FC Norden war dieses Spiel natürlich eine besondere Erinnerung und für manchen das Highlight in ihrem Fußballerleben, aber auch mit dem Namen Klaus Otto Ortmann wird dieses Ereignis immer unvergesslich in Verbindung stehen, sorgte er doch maßgeblich dafür, die Startruppe des FC Bayern München nach Ostfriesland zu holen.

Kader FCN: L. Frerichs (58.Janssen), Gerdes (46. E. Mühlenbrook), Poppinga (70. Konken), Kyek, Thiele, König (46. Schmidt), H. Mühlenbrook (80. Ellßel), J. Frerichs, Vogt, Wetzel, Witt, (46. Wachsmann)

*Vielen Dank an Jens Hinrichs für die Zurverfügungstellung des Plakates

Nybro IF. aus Schweden am Neujahrstag 1951 zu Gast

Bereits tagelang zuvor kündigte der “Ostfriesische Kurier” ein besonderes Ereignis in der Vereinsgeschichte des FC Norden an. Die Mannschaft Nybro Idrottsförening aus der ersten Division der schwedischen Landesliga hat sich zu einem Freundschaftsspiel gegen den FC Norden, am 01. Januar 1951 angekündigt.

Als Akt der Völkerfreundschaft und des Friedens beschreiben der Kurier sowie der damalige 1. Vorsitzende, Ernst Dahlheimer, das Zusammentreffen, welches auf Initiative des FC Norden zustande gekommen war. Und auch Nordens Bürgermeister, Dr. Schöneberg, entsandte über die Zeitung bereits vorab ein Grußwort zum Empfang der Gäste aus Skandinavien. So kurz nach dem 2. Weltkrieg war es nicht unüblich Mannschaften zu bestrafen, die in Deutschland zu Sportwettkämpfen antreten wollten, war doch die junge Bundesrepublik auch auf dem Sportparkett noch mit dem Boykott der internationalen Verbände konfrontiert. Um so bemerkenswerter ist somit das Auftreten der Gäste aus dem hohen Norden, die einen weiten Weg im Bus auf sich genommen haben, um sich trotz der drohenden Widrigkeiten, sportlich mit der Norder Fußballelite zu messen. Überschwänglich feierte die Presse dieses Sportfest, war es doch überhaupt in der Norder Sportgeschichte das erste Aufeinandertreffen auf internationaler Ebene.

Voller Begeisterung über dieses Ereignis wurde der Mannschaftsbus des Nybro IF bereits in Georgsheil von einer Eskorte des Motorsport-Clubs Norden, bestehend aus zehn Krädern und einem wimpelgeschmückten Beiwagengespann, empfangen und nach Norden hinein geleitet, wo bereits hunderte Sportbegeisterte seit Stunden die Straßen säumte. Wegen einer zweistündigen Verspätung ging es direkt zum Jahnplatz. Grund hierfür war starkes Schneetreiben und damit verbunden schlechte Straßenverhältnisse auf dem Weg nach Ostfriesland. Ursprünglich sollte es zunächst zur Einquartierung in “Henschens Hotel” gehen, worauf man in Anbetracht der vorgerückten Stunde verzichtete.

Der mehrfache schwedische Distriktmeister musste verletzungsbedingt auf seinen linken Halbstürmer Gustavsson verzichten. Dennoch trat die Mannschaft um Trainer Peter Adersson in Bestbesetzung an. Auf Seiten des FC Norden (im “Kurier” seinerzeit noch als “1. FC Norden” bezeichnet), der als Verbandsligist in den “Fußball-Großkampf” einzog, liefen so illustre Namen wie, Jakob Mannott, Walter Wiatzka, Daniel Freersen, (?) Moritz, Heinz Rosenplänter, Werner Wendlandt, (?) Block (2. Hz. Anton Schüür), “Tuddi” Uphoff, Horst Mickley, Hans Wacker und “Hukel” Neemann (2. Hz. Willy Klimaschka) auf.

Von Anbeginn war es ein Spiel auf höchstem Niveau und das trotz schwieriger Platzverhältnisse. Beide Mannschaften begegneten sich gleichwertig in dieser Partie, die von dem Emder Schiedsrichter Krause geleitet wurde. Schnelle Angriffskombinationen der vorgeschobenen Stürmer Engström, Ekholm und Ahlund machten der Norder Abwehrreihe zu schaffen. Torwart Mannott zeichnete sich dabei mehrfach aus. Dennoch gelang den Gästen aus Nybro, nach hoher Flanke, der erste (Kopfball-)Treffer durch Halbläufer Vennerström.

Der FC resignierte aber keineswegs, sondern lies besonders über den rechten Flügel Angriff über Angriff folgen. Der Innensturm konnte diese Vorlagen zunächst jedoch nicht verwerten, machte der lange schwedische Keeper Johansson doch so manche Chance zunichte. Mit langen Bällen nach vorne gelang es dem amtierenden Vizemeister den Vorsprung, durch einen Treffer von Rechtsaußen Engström, auf 2:0 auszubauen. Mittelläufer Moritz gelang dann jedoch der Anschlusstreffer, nachdem zuvor ein einschussbereiter Stürmer gelegt und auf Strafstoß entschieden wurde. Noch vor dem Pausenpfiff konnten Bloch den gerechten Ausgleich für den FC erzielen. Er konnte einen schwach abgewehrten Ball erobern und einschießen. Die zweite Halbzeit begann mit einigen Umstellungen in der Mannschaft des Gastgebers. Auch bei den Schweden, die im WM-System aufliefen, machte sich nun der lange Reiseweg und das Spiel am Vortag beim Amateur-Oberligisten in Peine (Endstand 1:0 für Nybro) bemerkbar. Dem Rechtsaußen Wendlandt, der sich packende Duelle mit seinem Kontrahenten Warmee lieferte, gelang in der 64. Minute eine hohe Flanke, die Mittelstürmer Uphoff zur Führung des FC einköpfen konnte. Dem weiteren Drängen der Norder hatte Nybro IF nun nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die Läufer und sogar die Verteidiger rückten immer weiter nach vorne auf und so gelang es erneut “Tuddi” Uphoff, in der letzten Spielminute, den Endstand von 4:2 für den FC Norden herzustellen. Weit mehr als 1000 Zuschauern feierten diesen Sieg auf dem Jahnplatz in Norden.

Die Mannschaften setzten das Kennenlernen im Anschluss an die Begegnung zunächst bei Kaffee und Kuchen in “Henschens Hotel” fort, ehe sich ein “Tanz und Kameradschaftsabend” anschloss. Dabei wurde elegant so manch sprachliche Hürde umschifft. Auch das weitere Besuchsprogramm zeugte von der Wertschätzung der Gäste aus Skandinavien. Im “Hotel Deutsches Haus” wurde zu Ehren ein Empfang der Stadt Norden gegeben, der berühmte Spirituosenhersteller “Doornkaat” wurde besichtigt und auch der “Hauptfunkstelle Norddeich Radio” wurde ein Besuch abgestattet. Eine Filmvorstellung im “Metropol-Theater” rundete das Programm ab.

Die Herzlichkeit des Austausches und der Stolz der Stadt auf dieses Ereignis zeigt sich in den zahlreichen archivierten Zeitungsausschnitten, aber besonders in der Vereinbarung weiterer Spiele und Treffen sowohl in Norden, als auch in Schweden. Vom 08.- 15. Juni des Jahres konnte der FC Norden dem Königreich bereits einen Gegenbesuch abstatten. Karskrona, Sölvesborg, Alvesta und erneut Nybro hießen die Stationen und die Spiele dort fanden teilweise vor 2000 Zuschauern statt!

In der Nachfolgenden Jahreshauptversammlung konnten dann sogar Bewerbungen aus England und Holland zu internationalen Austauschen vermeldet werden. Ein Verdienst des großen FC-Vorsitzenden Ernst “Ernie” Dahlheimer.

 

 

Landesligaaufstieg 2004

Trainer muss Haare lassen

Vor fast genau 15 Jahren, am 05.06.2004, gelang dem FC Norden der Wiederaufstieg in die Landesliga. Im Relegationsspiel gegen den SV Emstek konnte sich die Mannschaft um Trainer Karsten Golnik mit 3:2 durchsetzen. Es war bereits der zweite Anlauf nach 2003.

Rund 100 mitgereiste FC´er sahen in Strücklingen einen Arbeitssieg ihrer Mannschaft. Vermutlich die große Nervosität vor dem Spiel, verhinderte einen konstruktiven Spielaufbau, so dass Emstek, um seinen Spielertrainer Predrag Uzelac, die Partie mühelos offen halten konnte. Besonders die SV´er Schönfisch und Meyer sorgten für Unruhe vor dem Norder Tor und bescherten Torhüter Mario Flier viel Arbeit. Dennoch gelang es Andree Grensemann, nach Pass von Timo Reents, den Emsteker Torwart zu tunneln und den FC mit 1:0 in Führung zu bringen.

Zum allgemeinen Unbehagen konnte dieser Vorsprung nicht in die Pause gerettet werden. Wähnte man sich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon zu sicher, gelang es Peter Lüesse vom Herausforderer, nach Eckball und unbedrängter Verlängerung, den Ball unter den Querbalken ins Gehäuse des FC zu hämmern. Golnik stellte in der Halbzeitpause um – für den angeschlagenen Enno de Vries kam Fuat Topcu – und baute die Mannschaft mental wieder auf. Gutes Kombinationsspiel über Thomas App und Ingo Ukena brachte den Aufstiegsaspiranten aus dem hohen Norden dann wieder auf die Gewinnerstrasse. Reents verwertete die Vorlage mit einem strammen Rechtsschuss ins linke Eck zur neuerlichen Führung (53.). In der 70. Minute hätte wiederum Timo Reents, während der Saison oft als “ewiges Talent” bezeichnet,  alles klar machen können. Nach Zuspiel von Reifenschneider flog der Ball aber zu diesem Zeitpunkt noch daneben. Zum endgültigen Matchwinner der Partie avancierte er aber schon drei Minuten später. Erneut war es Ukena, der mit seinen bisherigen 31 Saisontoren, dem besser postierten Reents zum 3:1 auflegte. Die Freude der Schlachtenbummler kannte zunächst keine Grenzen. Trotzdem war das Ergebnis noch nicht in trockenen Tüchern. Wieder nutzen die Emsteker die eklatante Schwäche der Norder bei Standartsituationen. In der 80. Minute gelang Meyer der Anschlusstreffer zum 3:2, so dass der FC weiter zittern musste.   Zu allem Unglück lies der gute Schiedsrichter Robke aus Osterforde auch noch sechs Minuten nachspielen, war doch der Spielverlauf auch durch zahlreiche Unterbrechungen geprägt. Dann aber konnten die Norder Spieler letztendlich in unermesslichen Jubel ausbrechen und die Fans den Platz stürmen. Der ganze Druck der Begegnung fiel mit einem Schlag ab, die vorbereiteten Aufstiegsshirts wurden übergestreift und Freudentänze aufgeführt. Auch so manche Sektdusche durften Spieler, Trainer und Vorstand über sich ergehen lassen.

Der kommissarische Vorsitzende Johann Memmen freute sich, das der FC im kommenden Jubiläumsjahr (65-jähriges Vereinsbestehen) wieder als Landesligist auflaufen kann. Für Geschäftsführer Achim Dirks schlug besonders das attraktive Teilnehmerfeld mit den Gegner aus Leer, Aurich, Esens und Pewsum zu Buche, kann man in der neuen Saison doch quasi von einer “Ostfriesen-Liga” sprechen. Für die “gute Seele” Remmer Pläsier stand ohnehin fest: “Der FC gehört in die Landesliga”.

Ausgelassen feierten Fans und Mannschaft anschließend bis spät in die Nacht im Vereinsheim in der Kastanienallee, ehe es am Sonntag für Trainer und Spieler mit einem Frühschoppen in Emden weiterging.

Eine besondere Ehrung wurde Karsten Golnik im direkten Anschluss an die Partie zu Teil: noch auf dem Platz verpasste ihm seine Lebensgefährtin Doris eine Glatze, zur größten Belustigung seiner Mitstreiter.

Zum Relegationskader gehörten: Flier, Roth, Ommen, Oltmanns, App, Grensemann, Tierok, Reifenschneider, de Vries, Topcu, Ukena, Müller, Reents, Friedrichs, TR Golnik, Co-TR Dolatta, Masseur Hollwedel

 

 

 

„Tag der Legenden“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen unseres Vereins

 

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